
Was sind US‑Aktienfonds?
US‑Aktienfonds sind Investmentfonds, deren Anlageuniversum hauptsächlich aus US‑Aktien besteht. Es gibt dabei mehrere Grundtypen: Indexfonds (passiv) versuchen, die Wertentwicklung eines referenzierten Aktienindex wie dem S&P 500 oder einem Total‑Market‑Index möglichst genau nachzubilden; aktiv gemanagte Fonds treffen durch Fondsmanager und Analystenteams eigene Titelauswahl‑ und Timing‑Entscheidungen mit dem Ziel, die Marktrendite zu übertreffen; ETFs (Exchange Traded Funds) sind Fonds‑ oder Sondervermögens‑Vehikel, die an Börsen handelbar sind und sowohl passiv als auch aktiv verwaltet sein können. Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind die Replikationsmethode (physisch: direkte Aktienkäufe vs. synthetisch: Derivatstrukturen), die Handelsweise (ETFs intra‑day handelbar, traditionelle Investmentfonds meist zum Tages‑NAV) sowie Gebührenstruktur und Transparenz.
Gegenüber Einzeltiteln bieten Fonds unmittelbar Diversifikation: mit einem Anteil erwirbt der Anleger einen Korb vieler Unternehmen, was einzelaktienbedingte Unternehmensrisiken reduziert. Fonds haben zudem institutionelle Verwaltung, Research und Portfoliomanagement, was Aufwand und Know‑how für Privatanleger reduziert. Indexzertifikate oder Zertifikate allgemein sind dagegen meist Schuldverschreibungen von Banken, die die Entwicklung eines Index oder Korbs nachbilden; sie sind häufig simpler strukturiert und meist günstiger initial, aber sie tragen Emittenten‑/Kreditrisiko, sind weniger reguliert als Investmentfonds und bieten nicht immer dieselbe rechtliche Anlegerprotekt ion wie ein UCITS‑Fonds.
Vorteile gegenüber Direktinvestment in einzelne US‑Aktien sind unter anderem einfache Diversifikation, professionelles Management (bei aktiven Fonds), geringerer administrativer Aufwand (keine Einzeltitelauswahl, Corporate‑Actions‑Handling), oft niedrigere Transaktionskosten pro Position und die Möglichkeit, mit kleinen Sparraten breit zu investieren (Sparplan‑ETFs). Nachteile sind Gebühren (Managementgebühren, TER/Ongoing Charges), potenziell geringere Transparenz bei aktiven Strategien, fehlende Flexibilität bei Einzeltiteln (kein direktes Engagement in Gewinneraktien) und bei physischer Replikation mögliche Steuer‑ oder Quellensteuerthemen. Zudem können passive Fonds einen Tracking Error gegenüber dem Index aufweisen; synthetische Produkte bringen zusätzliches Kontrahentenrisiko.
Praktisch sind bei US‑Aktienfonds auch steuerliche und regulatorische Unterschiede wichtig: Fonds mit Sitz in unterschiedlichen Jurisdiktionen (z. B. Luxemburg, Irland, USA) können sich in Besteuerung, Quellensteuer‑Entlastung und Offenlegungsstandards unterscheiden. Für ETFs ist die Art der Ausschüttung (ausschüttend vs. thesaurierend) relevant für die Steuerbehandlung. Schließlich unterscheiden sich Fonds und Direktanlagen in der Handelspraxis: ETFs können während der Börsenzeit über Börsenmakler gekauft und verkauft werden, klassische Fonds werden in der Regel zum einmal täglich berechneten Net Asset Value (NAV) gehandelt. Insgesamt bieten US‑Aktienfonds einen effizienten Weg, in den US‑Aktienmarkt zu investieren, erfordern aber Verständnis für Gebühren, Replikationsmethode, Liquidität und steuerliche Implikationen.
Warum in US‑Aktienfonds investieren?
US‑Aktienfonds bieten aus mehreren Gründen eine attraktive Möglichkeit, am weltweiten Wachstum teilzuhaben. Erstens sind die US‑Kapitalmärkte die größten und liquidesten der Welt: Börsen wie NYSE und NASDAQ führen eine enorme Zahl handelbarer Titel und hohe tägliche Handelsvolumina, was enge Spreads, einfache Orderausführung und geringe Marktimpact‑Kosten begünstigt. Der hohe Anteil großer, kapitalstarker Unternehmen macht es Fonds außerdem leicht, breite Benchmarks effizient abzubilden oder in liquide Large‑Caps zu investieren.
Zweitens zeichnen sich die USA durch eine starke sektorale Struktur aus, insbesondere im Technologie‑, Konsum‑ und Gesundheitssektor. Viele weltweit führende Innovations‑ und Wachstumsfirmen sind US‑basiert, was Anlegern Zugang zu Branchen mit überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial bietet — sei es Software und Cloud, Biotechnologie oder Plattformökonomie. Das macht US‑Fonds besonders interessant für Anleger, die von langfristigen Strukturtrends profitieren möchten.
Drittens haben US‑Aktien historisch attraktive Renditen erzielt, wenngleich mit ausgeprägter Volatilität. Über lange Zeiträume haben US‑Indexfonds bzw. der S&P‑500‑Index deutlich positive Renditen geliefert; gleichzeitig können Kurz‑ und Mittelfristphasen mit hohen Schwankungen und Drawdowns auftreten. Deshalb eignen sich US‑Aktienfonds vor allem für Anleger mit ausreichend Anlagehorizont und der Bereitschaft, Marktzyklen auszusitzen oder aktiv zu managen.
Viertens bieten US‑Aktienfonds wichtige Diversifikationsvorteile innerhalb eines globalen Portfolios. US‑Exposition reduziert das Länderrisiko gegenüber Einzeltiteln anderer Regionen und ergänzt internationale Positionen durch eine andere Branchen‑ und Währungszusammensetzung (USD‑Risiko). Gleichzeitig sollten Anleger beachten, dass eine starke Gewichtung der USA auch zu Konzentrationsrisiken in bestimmten Sektoren oder Mega‑Caps führen kann. Eine bewusste Gewichtung im Gesamtportfolio sorgt dafür, dass die Vorteile von Liquidität, Innovationsdichte und historischer Rendite genutzt werden, ohne übermäßige Klumpenrisiken einzugehen.
Kurz: US‑Aktienfonds kombinieren Zugang zu liquiden Märkten und führenden Unternehmen mit langfristigem Renditepotenzial und sinnvollen Diversifikationsmöglichkeiten — eignen sich aber nur, wenn Anleger ihre Risikotoleranz, Zeithorizont und mögliche Klumpenrisiken berücksichtigen.
Kriterien zur Auswahl hervorragender US‑Aktienfonds
Bei der Auswahl eines hervorragenden US‑Aktienfonds sollten Sie mehrere, klar definierte Kriterien systematisch prüfen. Wichtige Aspekte und praktische Hinweise:
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Langfristige Performance: Beurteilen Sie sowohl die absolute als auch die relative Performance gegenüber einem passenden Benchmark (z. B. S&P 500, Total Market). Achten Sie auf Zeiträume über mehrere Marktzyklen (idealerweise 5–10 Jahre oder mehr). Kurzfristige Outperformance kann zufällig sein; Stabilität und Konsistenz über verschiedene Marktphasen sind aussagekräftiger.
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Gebührenstruktur (TER / Ongoing Charges): Vergleichen Sie die Total Expense Ratio. Breite ETFs liegen oft im Bereich von wenigen Basispunkten (z. B. 0,03–0,20 %), aktiv gemanagte Fonds meist deutlich höher (typisch 0,5–1,5 % oder mehr). Kalkulieren Sie den Effekt der Gebühren auf die langfristige Rendite (Kosten wirken sich über Jahrzehnte stark aus).
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Fondsvolumen und Liquidität: Größere Fonds sind in der Regel stabiler und kostengünstiger zu handeln. Bei ETFs sind verwaltetes Volumen und durchschnittliches Handelsvolumen wichtig (als Daumenregel sind mehrere hundert Millionen EUR/USD ein gutes Zeichen, näherungsweise >100–500 Mio. je nach ETF). Achten Sie bei offenen Investmentfonds auf Rücknahmekonditionen und auf Konzentrationsrisiken, die zu Schließungen führen können.
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Tracking Error (bei Indexfonds/ETFs): Für indexbasierte Produkte ist ein niedriger Tracking Error gegenüber dem Zielindex wichtig. Breite US‑Large‑Cap‑ETFs haben oft sehr niedrige Tracking Errors (typischerweise im Zehntel‑Prozentbereich). Höhere Abweichungen sollten erklärt werden (Replikationsmethode, Kosten, Sampling).
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Qualität des Fondsmanagements (bei aktiv gemanagten Fonds): Prüfen Sie die Erfahrung und Kontinuität des Managementteams, den Anlageprozess, Investmentphilosophie und Mitarbeiterfluktuation. Wichtige Indikatoren sind Tenure (Verweildauer), nachvollziehbare Investmententscheidungen und historische Performance in unterschiedlichen Marktphasen. Vermeiden Sie Fonds mit häufigen Managerwechseln ohne klare Begründung.
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Anlagestrategie und Fondsprospekt: Lesen Sie Prospekt und Factsheet: Zielbenchmark, Anlageuniversum, Sektor‑/Ländergewichtungen, Konzentrationsgrad (Top‑10‑Holdings), Active Share, Turnover‑Rate und Einsatz von Derivaten. Hohe Konzentration oder starke Sektorbetonung erhöht das spezifische Risiko; stellen Sie sicher, dass die Strategie zu Ihrer Risikotoleranz passt.
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Steuerliche Aspekte für Anleger (je nach Wohnsitz): Fondsdomizil, Ausschüttungsart (akkumulierend vs. ausschüttend) und die Herkunft der Erträge beeinflussen die Steuerlast (Quellensteuer, Doppelbesteuerungsabkommen, lokale Regelungen). US‑domizilierte Fonds können für Nicht‑US‑Anleger steuerlich weniger vorteilhaft sein; viele europäische Anleger bevorzugen UCITS‑Produkte (Irland/Luxemburg). Holen Sie steuerliche Beratung ein, da sich Regelungen nach Wohnsitz unterscheiden.
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Transparenz und Reporting: Bevorzugen Sie Fonds/Emittenten mit regelmäßigen, detaillierten Factsheets, vollständiger Holdings‑Offenlegung, klaren Risikoangaben, jährlichem/halbjährlichem Bericht und leicht zugänglichen KID/Prospekt‑Dokumenten. Prüfen Sie außerdem Turnover, Realisierungsgewinne und wie häufig Rebalancings stattfinden.
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Ergänzende Kennzahlen und Warnsignale: Nutzen Sie risikoadjustierte Kennzahlen (Sharpe, Sortino, Alpha) zur Bewertung; achten Sie auf hohe Volatilität, große Max‑Drawdowns und geringe Diversifikation. Warnsignale sind extrem hohe Gebühren ohne überzeugende Mehrleistung, stark fallendes Fondsvolumen, intransparente Strategie oder hohe Managerfluktuation.
Kurz: Ein hervorragender US‑Aktienfonds verbindet nachvollziehbare, langfristig geprüfte Performance mit niedrigen, fairen Kosten, ausreichender Liquidität, transparenter Strategie und (bei aktiv gemanagten Fonds) einem stabilen, erfahrenen Management. Steuerliche Rahmenbedingungen und persönliche Zielsetzungen müssen zusätzlich berücksichtigt werden.
Typen besonders empfehlenswerter US‑Aktienfonds
Für Privatanleger stehen mehrere gut unterscheidbare Typen von US‑Aktienfonds zur Verfügung, die je nach Zielsetzung und Risikoneigung unterschiedliche Rollen im Portfolio einnehmen können.
Breitmarkt‑Indexfonds bilden große Referenzindizes wie den S&P 500 oder Total‑Market‑Indizes ab. Sie bieten sehr breite Diversifikation über viele Sektoren und Unternehmen, geringe Kosten und oft niedrigen Tracking Error, weshalb sie sich gut als Kern („Core“) eines Portfolios eignen. Ihr Risiko‑/Renditeprofil entspricht dem Gesamtmarkt, kurzfristige Über‑ oder Unterperformance einzelner Sektoren wird dadurch geglättet. Für langfristige Anleger sind sie häufig die kosteneffizienteste Grundlage.
Sektor‑ und Themenfonds konzentrieren sich auf einzelne Branchen (z. B. Technologie, Gesundheit) oder langfristige Megatrends (z. B. Künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien). Sie bieten die Chance auf überdurchschnittliche Renditen, kommen aber mit höherer Volatilität und klumpenrisiken. Solche Fonds eignen sich eher als Satellitenpositionen zur gezielten Risiko‑ oder Renditeexploration; Anleger sollten darauf achten, wie stark ein Fonds in wenige Titel oder Untersektoren fokussiert ist. Thema‑Fonds können zudem einem höheren Wandel unterliegen, wenn Trends an Attraktivität verlieren.
Wachstums‑ versus Value‑Fonds unterscheiden sich durch ihre Investmentphilosophie: Wachstumsfonds setzen auf Unternehmen mit überdurchschnittlichem Ertrags‑ und Umsatzwachstum und tendenziell höheren Bewertungen, Value‑Fonds suchen nach unterbewerteten, oft etablierten Unternehmen mit niedrigeren Bewertungskennzahlen. Die beiden Stilrichtungen haben historisch phasenweise unterschiedliche Performance gezeigt; deshalb kann ein Mix beider Stile zur Diversifikation beitragen. Gebühren und Turnover können je nach Stil variieren — Growth‑Strategien sind oft teurer in Umbruchphasen, Value‑Strategien können längere „Geduldsphasen“ erfordern.
Small‑ und Mid‑Cap‑Fonds investieren in kleinere bzw. mittelgroße US‑Unternehmen und bieten überdurchschnittliches Wachstumspotenzial gegenüber Large Caps, kommen aber mit höherer Volatilität, geringerer Liquidität und tendenziell höheren Handelskosten. Sie können langfristig starke Beitrag zur Outperformance leisten, sind aber anfälliger für Marktschwäche und konjunkturelle Risiken. Für eine ausgewogene Allokation empfiehlt sich eine bewusste Gewichtung und ggf. ergänzende Large‑Cap‑Positionen zur Risikoreduktion.
Aktiv gemanagte „Best‑in‑class“‑Fonds versuchen, durch Stock‑Picking und aktives Risikomanagement den Markt zu schlagen. Vorteilhaft sind flexible Anlageentscheidungen, Sektor‑ oder Titelauswahl nach qualitativen Kriterien und das Potenzial für Alpha‑Generierung. Nachteile sind höhere Gebühren, Fondsabhängigkeit vom Managementteam und das Risiko von Stil‑ oder Performance‑Drift. Entscheidend sind hier eine nachweisbare, konsistente Erfolgsbilanz, klare Anlagestrategie und transparente Risikokontrolle.
Faktor‑ und Smart‑Beta‑Strategien bieten systematische, regelbasierte Tilts zu Faktoren wie Value, Quality, Momentum, Low Volatility oder Size. Sie liegen in der Gebührenstruktur meist zwischen passiven Breitmarkt‑ETFs und aktiv gemanagten Fonds und sollen langfristig Faktorprämien nutzbar machen. Faktorprämien sind jedoch zyklisch — ein Faktor kann über Jahre underperformen — deshalb funktionieren solche Fonds am besten als gezielte Ergänzung, nicht als alleiniges Kerninvestment. Bei Auswahl ist auf die Indexkonstruktion, Rebalancing‑Frequenz und tatsächliche Umsetzungskosten zu achten.
In der Praxis ist eine Kombination dieser Typen — etwa ein kostengünstiger Breitmarkt‑ETF als Core plus gezielte Satelliten aus Sektor-, Faktor‑ oder aktiv gemanagten Fonds — häufig sinnvoll, um Diversifikation, Kostenbewusstsein und gezielte Renditequellen zu verbinden. Unabhängig vom Typ sollten Anleger die Strategie, Kosten, Liquidität und ihre persönliche Anlagehorizont prüfen.
Beispiele bekannter Fonds/ETFs (jeweils neutral nennen, keine Anlageempfehlung)
Im Folgenden einige bekannte US‑Aktienfonds und ETFs — die Nennung erfolgt neutral und stellt keine Anlageempfehlung dar. Daten (TER, Volumen etc.) verändern sich: bitte immer aktuelle Factsheets/KID/Prospekte prüfen (Stand Informationen bis Juni 2024).
Breitmarkt‑ETFs (Beispiele)
- Vanguard S&P 500 ETF (VOO) — ETF auf den S&P 500, physisch replizierend, sehr großes verwaltetes Volumen; TER typischerweise sehr niedrig (unter 0,10 %). US‑domiziliert.
- Vanguard Total Stock Market ETF (VTI) — ETF auf den gesamten US‑Aktienmarkt (large/mid/small caps), physisch, sehr großes Volumen; TER ebenfalls sehr niedrig.
- iShares Core S&P 500 (IVV) — S&P‑500‑ETF, Konkurrenz zu VOO; TER im sehr niedrigen Bereich.
- SPDR S&P 500 ETF Trust (SPY) — eines der ältesten S&P‑Produkte; etwas höhere Kosten als einige Core‑ETFs, sehr hohe Liquidität.
(Hinweis: Für Anleger in Europa existieren entsprechende UCITS‑Varianten dieser Breitmarkt‑ETFs mit anderen ISINs und teils leicht abweichenden TERs.)
Nasdaq‑/Technologie‑ETFs (Beispiele)
- Invesco QQQ Trust (QQQ) — ETF auf den Nasdaq‑100, stark technologie‑ und wachstumsorientiert; hohe Liquidität, TER moderat (typischerweise höher als reine S&P‑Core‑ETFs).
- Technology Select Sector SPDR (XLK) — konzentrierter Sektor‑ETF auf US‑Technologie‑Titel; geeignet für gezielte Tech‑Exposition.
- Verschiedene Nasdaq‑100 UCITS‑ETFs (z. B. von iShares, Invesco) — für europäische Anleger oft steuerlich/operativ geeignete Varianten; TERs und Replikationsmethoden unterscheiden sich.
Aktiv gemanagte Klassiker (Beispiele)
- Fidelity Contrafund (als Beispiel für einen großen aktiv gemanagten US‑Aktienfonds) — breit investierender, aktiver US‑Equity‑Fonds mit langer Historie; Gebühren deutlich über denen typischer Index‑ETFs (oft mehrere zehntel Prozent bis über 1 %), Performance hängt vom Management ab.
- T. Rowe Price Blue Chip Growth, American Funds Growth Fund of America u. a. — bekannte aktiv gemanagte Fonds mit langen Track‑Records; jeweils unterschiedliche Investmentstile (Growth, Quality, Concentration) und Gebührenstruktur.
Weitere Kategorien und Spezialfonds (Auswahl)
- Small/Mid‑Cap‑Fonds und ETFs (z. B. iShares Russell 2000 ETF / IWM als US‑Russell‑2000‑Produkt) — gezielte Exposition zu kleineren US‑Unternehmen; höhere Volatilität.
- Faktor‑/Smart‑Beta‑ETFs (Value, Momentum, Quality) — bieten gezielte Faktor‑Expositionen; TERs variieren, Gewichtungslogiken und Rebalancing‑Regeln sind wichtig.
Vergleichsparameter, die Sie bei jedem Beispiel prüfen sollten
- TER / Gesamtkosten: Angabe im Factsheet; bei ETFs meist sehr niedrig (0,03–0,30 %), bei aktiven Fonds deutlich höher.
- Fondstyp: ETF (physisch vs. synthetisch), Indexfonds vs. aktiv gemanagt. Replikationsmethode beeinflusst Tracking & Gegenparteirisiko.
- Verwaltetes Volumen (AUM) und Liquidität: Größeres AUM erleichtert Handel, reduziert Spread‑Risiko bei ETFs.
- Tracking Error (bei Index‑Produkten): Maß für Abweichung vom Referenzindex.
- Domizil/Steuerstatus: US‑domizilierte Fonds vs. UCITS‑Fonds (Irland/Luxemburg) haben unterschiedliche steuerliche und regulatorische Implikationen, insbesondere für deutsche Anleger.
- Ausschüttung vs. Thesaurierung, Währungsrisiken (USD‑Hedging möglich), Rebalancing‑rhythmus bei Smart‑Beta‑Produkten.
- Historische Performance, Volatilität, Fondsalter und Qualität des Managements (bei aktiven Fonds).
- Praktische Faktoren: Verfügbarkeit beim Broker, Sparplanfähigkeit, Mindestanlagesummen, KID/Prospekt‑Transparenz.
Abschließend: Die oben genannten Namen sind bekannte Beispiele und dienen der Orientierung. Vor einem Investment sollten Sie aktuelle Kennzahlen aus dem offiziellen Factsheet/KID prüfen und — insbesondere bei steuerlichen Fragen — individuelle Beratung einholen. Keine Anlageempfehlung.
Kennzahlen zur Fondsbewertung
Bei der Bewertung von US‑Aktienfonds sollten mehrere Kennzahlen kombiniert betrachtet werden; keine einzelne Metrik sagt alles aus. Wichtige Renditekennzahlen sind Total Return (um Dividenden wiederangelegt, bevorzugt netto nach Gebühren) und die annualisierte Wachstumsrate (CAGR) über verschiedene Zeiträume (z. B. 1, 3, 5, 10 Jahre). Achten Sie darauf, ob Angaben brutto oder netto erfolgen und vergleichen Sie immer mit einem passenden Referenzindex oder Peer‑Gruppe.
Zur Messung des Risikos gehören Volatilität (standardisierte jährliche Standardabweichung der Renditen) und Max Drawdown (größter historisch beobachteter Verlust vom Hoch zum Tief). Volatilität gibt die Schwankungsbreite an, Max Drawdown zeigt mögliche Kapitalverluste in Stressphasen. Beta misst die Sensitivität gegenüber einem Referenzmarkt (z. B. S&P 500) – Beta >1 bedeutet stärkere Marktschwankungen als der Index.
Risiko‑bereinigte Kennzahlen sind entscheidend, um Rendite und Risiko ins Verhältnis zu setzen. Der Sharpe‑Ratio (Rendite über risikofreier Zins geteilt durch Volatilität) bewertet die Überschussrendite pro Risikoeinheit; höhere Werte sind besser. Sortino unterscheidet nur negative Abweichungen und ist hilfreicher bei asymmetrischen Risikoprofilen. Alpha misst die vom Fonds erwirtschaftete Überrendite gegenüber einem Modell (häufig CAPM) – positives, statistisch signifikantes Alpha kann Outperformance anzeigen, sollte aber auf Konsistenz geprüft werden.
Bei Indexfonds und ETFs sind Tracking Error und R‑Quadrat zentrale Kennzahlen: Tracking Error gibt die durchschnittliche Abweichung der Fondsrendite vom Index an (je kleiner, desto genauer die Nachbildung). R‑Quadrat beschreibt die erklärende Varianz gegenüber dem Referenzindex; ein R² nahe 1 zeigt hohe Korrelation. Hoher Tracking Error bei einem Indexprodukt ist ein Warnsignal; bei aktiv gemanagten Fonds kann ein gewisser Tracking Error Teil der Strategie sein.
Liquiditätskennzahlen beeinflussen die Ausführungsqualität: durchschnittliches tägliches Handelsvolumen und Geld‑Brief‑Spread geben Aufschluss über Handelbarkeit. Bei ETFs sind zudem Fondvolumen (AUM) und die Funktionsweise der Creation/Redemption‑Mechanismen wichtig, weil sie Einfluss auf Spreads und Marktpreis (Premium/Discount zum NAV) haben. Schlecht liquide Fonds oder sehr enge Spreads können Handelskosten und Slippage erhöhen.
Praktische Hinweise: vergleichen Sie Kennzahlen stets über mehrere Zeiträume und relativ zur passenden Vergleichsgruppe; achten Sie auf Survivorship‑Bias und die Konsistenz der Datenquelle (Factsheets, KID, Morningstar, Bloomberg). Berücksichtigen Sie, wie Gebühren (TER) die Rendite beeinflussen — insbesondere bei langfristigem Investment. Nutzen Sie Kennzahlen kombiniert: z. B. gute risiko‑adjustierte Performance + niedrige Kosten + solide Liquidität ist überzeugender als nur eine einzelne starke Metrik.
Gebühren, Kostenfallen und Steuerfragen
Bei US‑Aktienfonds sollten Sie Gebühren, versteckte Kosten und steuerliche Regeln immer zusammen betrachten — nur so erkennen Sie echte Rendite nach Kosten und Steuern.
Managementgebühren vs. Gesamtkostenquote (TER)
- Die TER (Total Expense Ratio / Ongoing Charges) ist der offensichtlichste Kostenindikator: sie enthält Managementgebühr, Vertriebs‑ und Verwaltungskosten. ETFs liegen häufig im Bereich von wenigen Basispunkten bis etwa 0,5 % p.a., aktive Aktienfonds typischerweise bei 0,5–1,5 % p.a. (bei einigen Spezialfonds deutlich höher).
- TER ist wichtig, aber nicht alles: Performance‑Fees, Ausgabeaufschläge, Rücknahmegebühren und implizite Handelskosten sind oft nicht vollständig in der TER enthalten. Achten Sie auch auf erfolgsabhängige Gebühren (Performance‑Fee) und deren Berechnungsweise (High‑Water‑Mark etc.).
Transaktionskosten, Spread und Ausgabeaufschläge
- Marktgebühren: Bid‑Ask‑Spread, Markteinfluss und Orderkosten können bei illiquiden ETFs/Fonds einen spürbaren Zusatzaufwand bedeuten — gerade bei Einmalorders großer Volumina. Bei Sparplänen zählt vor allem der Sparplan‑Orderpreis und ggf. fixe Ordergebühren.
- Ausgabeaufschläge (Front‑Load) und Rücknahmeaufschläge sind bei manchen aktiven Fonds noch üblich; viele Broker gewähren aber Rabatte oder verzichten darauf. Prüfen Sie, ob der Broker Sparpläne ohne Ausgabeaufschlag anbietet.
- Weitere Fallen: häufiges Umschichten (Turnover) erzeugt Handelskosten innerhalb des Fonds; Wertpapierleihe (Securities Lending) kann Erträge generieren, bringt aber auch Kosten/Risiken; bei synthetischen ETFs kommen Swap‑/Kontrahentenrisiken und -kosten hinzu.
Steuerliche Behandlung in Deutschland — grundsätzliche Hinweise (keine individuelle Beratung)
- Auf Kapitalerträge fällt in Deutschland die Abgeltungsteuer (25 %) zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer an. Fondsgewinne, Ausschüttungen und die sogenannte Vorabpauschale werden steuerlich erfasst.
- Teilfreistellung: Für bestimmte Fondstypen gibt es seit der Investmentsteuerreform eine Teilfreistellung, die einen Teil der Erträge steuerfrei stellt. Üblich sind für reine Aktienfonds (mit einem Mindestanteil an Aktien) typischerweise 30 % Teilfreistellung; für Mischfonds ist eine geringere Teilfreistellung vorgesehen. Die genaue Anwendung hängt vom Fondsprofil und der juristischen Ausgestaltung ab.
- Quellensteuern und Fondsdomizil: Dividenden von US‑Unternehmen unterliegen Quellensteuer; die Belastung und mögliche Rückerstattung hängt vom Domizil des Fonds (z. B. Irland, Luxemburg, USA) und Doppelbesteuerungsabkommen ab. Für deutsche Privatanleger sind in der Praxis EU‑domizilierte (z. B. irische, luxemburgische) UCITS‑ETFs oft steuerlich einfacher zu handhaben als US‑domizilierte ETFs.
- Steuerliche Details (Vorabpauschale, Anrechnung, Verlustverrechnung, Freibeträge etc.) sind komplex und ändern sich gelegentlich — lassen Sie sich bei konkreten Fällen von einem Steuerberater beraten.
Einfluss von Kosten auf die langfristige Rendite
- Kleine Unterschiede im Gebührenniveau wirken über lange Anlagezeiträume stark hebelnd. Beispiel zur Illustration: Bei 10.000 € Startkapital und einer Bruttorendite von 7 % p.a. wachsen die Mittel über 30 Jahre auf ≈ 76.100 €. Bei einer um 1 Prozentpunkt niedrigeren Netto‑Rendite (6 % p.a., z. B. wegen höherer Gebühren) ergibt sich nur ≈ 57.400 € — rund 24 % weniger Endvermögen.
- Fazit: Niedrige laufende Kosten sind gerade für breit gestreute Kernpositionen (Core‑Investments) extrem wichtig; aktive Zusatzpositionen können höhere Kosten rechtfertigen, wenn nach Gebühren und Steuern dauerhaft ein Mehrwert erwirtschaftet wird.
Praktische Tipps zur Kostenminimierung und Vermeidung von Fallen
- Vergleichen Sie nicht nur TER, sondern auch Spread, Liquidität, Ausgabeaufschläge, Performance‑Fees und steuerliche Behandlung.
- Verwenden Sie für den Core-Teil des Portfolios kostengünstige, liquide breit gestreute ETFs; für taktische oder thematische Positionen prüfen Sie aktiv gemanagte Fonds nur bei klar belegbarer Mehrrendite nach Kosten.
- Achten Sie auf Fondsdomizil (Steuern, Quellensteuer), Sparplankonditionen und Brokerkosten (Ordergebühren, Depotführungsgebühren).
- Vermeiden Sie häufiges Umschichten; rechnen Sie Transaktionskosten in Ihre Entscheidungsrechnung ein.
Wichtig: Steuerliche Regelungen sind individuell und können komplex sein. Die obenstehenden Hinweise sind allgemein — holen Sie vor konkreten Entscheidungen steuerliche Beratung ein.
Anlagestrategien mit US‑Aktienfonds
Bei der Umsetzung mit US‑Aktienfonds lohnt es sich, eine klare, regelbasierte Strategie zu wählen statt spontan zu reagieren. Langfristiges Buy‑and‑Hold ist für viele Anleger die einfachste und kosteneffizienteste Methode: einen breit gestreuten Kern („Core“) in Form eines S&P‑500‑ oder Total‑Market‑ETFs halten, regelmäßige Sparraten einrichten und Schwankungen aussitzen. Buy‑and‑Hold minimiert Handelskosten, realisierte Steuern und das Risiko schlechter Market‑Timing‑Entscheidungen. Wer aktiver vorgehen möchte, kann taktisches Rebalancing einsetzen — am besten ebenfalls nach klaren Regeln (z. B. jährliches Rebalancing oder Rebalancing bei Abweichungen von +/-5–10 % gegenüber Zielallokationen). Das reduziert emotional getriebene Umschichtungen und erhält die gewünschte Risikostruktur.
Sparpläne sind besonders für Privatanleger geeignet: sie erlauben diszipliniertes, kostenbewusstes Ansparen und nutzen den Durchschnittskosteneffekt (Cost‑Averaging). Sparpläne sind oft günstiger als wiederholte Einmalorders und eignen sich gut für langfristigen Vermögensaufbau. Einmalanlagen können sinnvoll sein, wenn größere Beträge sofort investiert werden sollen — statistisch führt ein sofortiges Investieren in längerfristig steigende Märkte häufiger zu höheren Endvermögen als schrittweises Investieren, allerdings mit größerer kurzfristiger Schwankungsanfälligkeit. Die Entscheidung zwischen Sparplan und Einmalanlage sollte von Zeithorizont, Risikoakzeptanz und Markteinschätzung abhängen.
Eine effiziente Umsetzung ist das Core‑Satellite‑Prinzip: der „Core“ besteht aus einem kostengünstigen, breit gestreuten US‑Indexfonds (z. B. S&P 500 oder Total Market) und bildet den Großteil des Portfolios (häufig 60–90 % abhängig von Risikoprofil). „Satellites“ sind kleinere Positionen in thematischen, sektoralen oder aktiv gemanagten Fonds, mit denen gezielt Chancen (z. B. Technologie, Healthcare, Small Caps) genutzt oder Diversifikation erhöht wird. Typische Aufteilungen könnten konservativ 80/20, ausgewogen 70/30 oder offensiv 60/40 sein — individuell anpassen.
Risikomanagement ist zentral: breit streuen (verschiedene Sektoren und Marktkapitalisierungen), Positionsgrößen begrenzen (z. B. max. 5–10 % pro Satellite‑Position, größere Fonds als Core entsprechend höher), und klare Regeln für Rebalancing und Verlustbegrenzung festlegen. Bei breit gestreuten US‑Fonds sind enge Stop‑Loss‑Orders meist kontraproduktiv wegen kurzfristiger Volatilität und Transaktionskosten; wenn Stop‑Loss genutzt werden, dann eher weit (z. B. 15–25 %) oder als volatilitätsbasierte Trailing‑Stops. Besser ist oft ein diszipliniertes Rebalancing und eine Notfall‑Liquiditätsreserve, um bei starken Rücksetzern nicht verkaufen zu müssen. Zusätzlich sollten Kosten (TER, Spreads, Handelsgebühren) und steuerliche Folgen jeder Strategie berücksichtigt werden, da häufige Umschichtungen Rendite kosten und steuerpflichtige Ereignisse auslösen können.
Kurz: wählen Sie eine Regelstrategie (Buy‑and‑Hold oder regelbasiertes Rebalancing), nutzen Sparpläne für regelmäßiges Ansparen, setzen Core‑Satellite zur Kombination von Effizienz und Chancen und definieren klare Risikoregeln für Positionsgrößen und Umschichtungen. Bei Unsicherheit lohnt sich die Konsultation einer unabhängigen Finanzberatung.
Praktische Schritte zur Auswahl und Kauf
Bevor Sie investieren, klären Sie zunächst Anlageziel, Anlagehorizont und Risikotoleranz – diese Vorgaben bestimmen, ob ein breit gestreuter Core‑ETF, ein thematischer Satellite‑Fonds oder ein aktiv gemanagter Fonds besser passt. Legen Sie auch fest, ob Sie per Einmalanlage oder regelmäßig über einen Sparplan investieren möchten.
Wählen Sie einen geeigneten Broker/Depotanbieter anhand von Gebühren, Produktangebot und Service: Vergleichen Sie Orderprovisionen, Sparplangebühren, Fremdwährungs‑ und Umrechnungsgebühren, Depotführungs‑ und Auszahlungsgebühren sowie mögliche Inaktivitätskosten. Achten Sie auf verfügbare Handelsplätze (Xetra, NYSE, LSE etc.), Handelsspannen (Spreads) und ob der Broker Bruchteile, Sparplan‑Ausführungen und Limit‑/Stop‑Orders anbietet. Prüfen Sie die Regulierung und Einlagensicherung des Anbieters sowie die Qualität des Steuer‑Reportings (z. B. Jahressteuerbescheinigung für Deutschland).
Prüfen Sie die Fondsdokumente sorgfältig: KID/KIID (Wesentliche Anlegerinformationen), Fondsprospekt, aktuelles Factsheet und Jahres‑/Halbjahresbericht geben entscheidende Informationen zu Anlagestrategie, Kosten (TER), Fondsvolumen, Top‑Holdings, Sektor‑ und Länderauslegung, Replikationsmethode (physisch vs. synthetisch) und Risiken. Achten Sie auf Wesentliches wie ISIN/WKN, Fondsdomizil, Rechtsform (OGAW/UCITS vs. US‑domiciled), Replikationsart, Securities‑Lending‑Einsatz und historische Tracking‑Difference. Prüfen Sie Mindestanlagesummen und mögliche Ausgabeaufschläge oder Rücknahmegebühren.
Vergleichen Sie praktische Kennzahlen vor dem Kauf: TER, Spread, durchschnittliches Handelsvolumen, Fondsvolumen (AUM) und Tracking Error (bei Indexfonds). Für ETFs ist der Geld‑/Brief‑Spread und die Liquidität auf dem Sekundärmarkt oft wichtiger als das reine Fondsvolumen. Bei aktiv gemanagten Fonds schauen Sie auf Management‑Team, Anlageprozess, Turnover‑Rate und Gebührenstruktur.
Bei der Orderausführung wählen Sie die passende Orderart: Sparplan für regelmäßiges Mittelzuführen (Cost‑Averaging), Einmalorder für größere Summen. Verwenden Sie bei illiquiden ETFs oder außerhalb der Haupthandelszeiten Limitorders, um unvorteilhafte Ausführungen bei hohen Spreads zu vermeiden; Marketorders können bei Volatilität teurer werden. Beachten Sie Handelszeiten und Zeitzonen: US‑Marktbewegungen werden häufig während europäischer Vor‑ oder Nachbörse bereits eingepreist. Achten Sie außerdem auf Währungseinfluss: Bei in USD notierten Fonds entstehen FX‑Kosten, die Sie beim Broker und in Ihrem Orderticket sehen sollten; prüfen Sie, ob ein Währungskonto oder Währungsabsicherung angeboten wird.
Nach dem Kauf: Dokumentation sichern (Kaufbeleg, Prospektstand), Sparplanlaufzeit und Ausführungsdaten überwachen. Legen Sie Monitoring‑Routinen fest (z. B. vierteljährliche oder jährliche Überprüfung), überprüfen Sie Performance, Tracking‑Error, Zusammensetzung und dass die realisierte Risikoprofil weiterhin Ihrer Anlageplanung entspricht. Rebalancing‑Intervalle und Schwellenwerte festlegen, um die Allokation im Zeitverlauf zu steuern.
Beachten Sie steuerliche Aspekte und Meldepflichten für Ihren Wohnsitz (z. B. Abgeltungsteuer, Teilfreistellungen, Quellensteuer bei US‑Dividenden). Steuerliche Details sind komplex und individuell – holen Sie bei Unsicherheit professionelle Beratung ein.
Kleine Checkliste für den konkreten Kauf: passende Fondskandidaten recherchieren, KID/Prospekt/Factsheet lesen, TER/Spread/AUM vergleichen, Broker mit günstigen Gebühren und den benötigten Orderarten wählen, gewünschte Orderart (Sparplan/Einmal/Limit) einstellen, Ausführung prüfen und Dokumente ablegen. Nur so stellen Sie sicher, dass Auswahl und Kauf sowohl kosteneffizient als auch zur eigenen Anlagestrategie passend erfolgen.

Häufige Fehler und Fallstricke
Beim Investieren in US‑Aktienfonds gibt es mehrere wiederkehrende Fehler, die die Rendite und das Risikoprofil erheblich beeinträchtigen können. Häufige Fallen und wie man sie vermeidet:
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Kurzfristiger Fokus auf Performance: Viele Anleger wählen Fonds allein nach den besten Renditen der letzten 1–3 Jahre. Das übersieht Reversionseffekte und Marktzyklen; vergangene Outperformance ist keine Garantie für die Zukunft. Besser: längerfristige, risikoadjustierte Kennzahlen (z. B. 5–10 Jahre, Sharpe, Max Drawdown) betrachten.
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Gebühren und versteckte Kosten unterschätzen: Nur die Managementgebühr (TER) zu vergleichen reicht oft nicht. Trading‑Kosten, Spread, Tracking Error (bei ETFs) und eventuelle Ausgabeaufschläge oder Performance Fees können die Nettorendite deutlich drücken. Rechnen Sie Total Cost of Ownership für Ihr Anlagehorizont durch.
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Steuerliche Auswirkungen ignorieren: Je nach Fondsdomizil und Art des Fonds (physisch vs. synthetisch, UCITS vs. US‑domiciled) unterscheiden sich Quellensteuer, Abgeltungsteuer und ggf. Teilfreistellungen. Falsche Annahmen zur Steuerbehandlung können zu Überraschungen bei Ausschüttungen und Thesaurierungen führen. Holen Sie steuerliche Hinweise ein, insbesondere bei größeren Summen.
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Überkonzentration in wenigen Titeln oder Sektoren: Sektor‑ oder Mega‑Cap‑Schwerpunkte (z. B. stark tech‑lastige Fonds) können in Boom‑Phasen schön aussehen, bergen aber Klumpenrisiken. Diversifikation innerhalb und zwischen Fonds beachten oder Core‑Satellite‑Ansatz nutzen.
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Blindes Vertrauen in Managerhistorie: Ein erfolgreicher Manager kann das Team verlassen, die Strategie ändern oder in einer anderen Marktphase scheitern. Prüfen Sie Team‑Stabilität, Investmentprozess und Konsistenz der Strategie, nicht nur Namen und vergangene Renditen.
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Timing‑Versuche und Market‑Timing: Viele versuchen, günstige Einstiegspunkte zu wählen. Studien zeigen, dass regelmäßiges Sparen (Cost‑Averaging) und ein disziplinierter Anlageplan langfristig meist bessere Ergebnisse liefern als ständiges Timing.
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Vernachlässigung von Liquidität und Fondsgröße: Sehr kleine Fonds können bei Mittelabflüssen geschlossen oder zwangsweise fusioniert werden; bei ETFs kann ein geringer Handel mit breiten Spreads und geringerer Liquidität einhergehen. Achten Sie auf verwaltetes Volumen, durchschnittliche Handelsvolumina und bid‑ask‑Spreads.
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Unwissen über Replikationsmethode und Kontrahentenrisiko: Synthetische ETFs (Swap‑basiert) haben Kontrahentenrisiko; physische Replikation kann bei illiquiden Märkten andere Probleme zeigen. Verstehen Sie, wie der Fonds seinen Index abbildet und welche Sicherungsmechanismen bestehen.
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Survivorship‑Bias und Auswahl anhand von Herausstellern: Fonds, die schlechte Performance hatten, werden oft liquidiert und verschwinden aus historischen Daten; das verzerrt Rückrechnungen. Achten Sie auf konsistente Datenquellen und berücksichtigen Sie, dass veröffentlichte „Top‑Listen“ diesen Bias enthalten können.
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Ignorieren von Währungsrisiken und Hedging‑Kosten: Investitionen in US‑Aktien sind in USD; Wechselkursschwankungen beeinflussen in der Regel die Rendite für Anleger mit EUR‑Basis. Zwar bieten einige ETFs Währungsgesicherungen an, diese kosten jedoch und können die Rendite in bestimmten Szenarien schmälern.
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Fehlende Prüfung der Dokumente: Fonds‑KID, Prospekt und Factsheet enthalten wichtige Angaben zu Kosten, Risiken, Anteilklassen, Mindestanlage und Ausschüttungspolitik. Wer diese Dokumente nicht liest, übersieht oft zentrale Konditionen.
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Emotionale Reaktionen auf Marktstress: Panikverkäufe beim Kursrückgang oder unbedachtes Nachkaufen nach Short‑News führen zu Realisationsverlusten. Klare Soll‑Strategien und Rebalancing‑Regeln reduzieren solche Fehler.
Praktische Faustregel zur Vermeidung: vor dem Kauf kurz prüfen — Anlagestrategie und Domizil, TER und Gesamtkosten, Fondsvolumen und Liquidität, Top‑Holdings und Sektorengewichtung, Replikationsart, historische risikoadjustierte Performance sowie steuerliche Behandlung. Bei Unsicherheit steuerliche oder unabhängige Finanzberatung hinzuziehen.
Checkliste: So erkennen Sie einen hervorragenden US‑Aktienfonds
Kurz und knapp: Prüfen Sie diese Punkte systematisch, bevor Sie einen US‑Aktienfonds als „hervorragend“ einstufen.
- Langfristige, konsistente Performance: Vergleichen Sie 3/5/10‑Jahres‑Renditen sowohl absolut als auch relativ zum passenden Benchmark‑Index und zur Peergroup. Achten Sie auf Stabilität (häufige Outperformance vs. Benchmark ist besser als kurzzeitige Spitzen).
- Risiko‑adjustierte Kennzahlen: Betrachten Sie Sharpe, Sortino, Alpha, Max‑Drawdown und Volatilität – ein hervorragender Fonds liefert überdurchschnittliche risikoadjustierte Erträge.
- Gebührenrealität: Prüfen Sie TER/Ongoing Charges, aber auch Transaktionskosten, Spread und eventuelle Ausgabe‑/Rücknahmeaufschläge. Niedrige Gebühren sind wichtig, aber nur im Verhältnis zur Qualität.
- Fondsvolumen und Liquidität: Ausreichendes AUM reduziert Insolvenz‑/Schließungsrisiko. Bei ETFs zusätzlich tägliches Handelsvolumen und enge Bid‑Ask‑Spreads prüfen. Kleiner Fonds + hohe Gebühren = Warnsignal.
- Tracking Error / Replikationsmethode (bei Indexfonds/ETFs): Geringer Tracking Error und transparente Replikation (physisch vs. synthetisch) sind positiv; prüfen Sie auch Securities‑Lending‑Praxis.
- Qualität und Kontinuität des Managements: Prüfen Sie Management‑Team, durchschnittliche Verweildauer, Nachfolgeplanung und die Erfolgsbilanz des Hauses in vergleichbaren Strategien.
- Klarheit der Anlagestrategie: Prospekt/Factsheet lesen: Anlageuniversum, Benchmark, Konzentrations‑/Sektorlimits, Einsatz von Derivaten und Hebel sowie Turnover‑Erwartung müssen zu Ihrer Risikoneigung passen.
- Transparenz und Reporting: Regelmäßige, vollständige Factsheets, Holding‑Offenlegung (täglich/monatlich), KID und Jahresbericht – je transparenter, desto besser.
- Steuer‑ und Domizilcheck: Prüfen Sie Fondsdomizil (UCITS/Irland/Lux vs. US). Klären Sie Quellensteuer, Teilfreistellungen und Meldepflichten für Ihren Wohnsitz – steuerliche Konsequenzen können Renditen deutlich beeinflussen.
- Verhalten in Stressphasen: Analysieren Sie das Krisen‑Verhalten (z. B. 2008, 2020) hinsichtlich Drawdowns, Liquiditätsmanagement und Umgang mit Abflüssen.
- Operatives Setup und Verwahrstelle: Solide Verwahrung, unabhängiger Fondsadministrator, renommierter Auditor und klare Governance sind wichtig für Sicherheit und Vertrauen.
- Austauschbarkeit mit Portfolio‑Zielen: Der Fonds sollte mit Ihrer Asset‑Allocation, Zeithorizont und Risikotoleranz kompatibel sein (z. B. Core‑Holding vs. Satellite‑Position).
- Praktische Kurzchecks vor Kauf: KID/Prospekt lesen, Top‑10‑Holdings prüfen, TER und Tracking Error mit Peers vergleichen, Management‑Tenure ansehen, AUM und durchschnittliches Handelsvolumen kontrollieren.
- Prüfschwellen (als Orientierung): Wenn mehrere der folgenden Punkte zutreffen, ist Vorsicht geboten: hohe TER vs. Peers, kleines AUM ohne klare Nische, häufige Managerwechsel, intransparente Strategie, große Abweichungen zur Benchmark ohne nachvollziehbare Gründe.
Diese Checkliste ersetzt keine individuelle Anlageberatung; bei Unsicherheit steuerliche und finanzielle Beratung hinzuziehen.
Fazit
US‑Aktienfonds bieten privaten und institutionellen Anlegern eine effiziente Möglichkeit, an der Größe, Liquidität und Innovationskraft der US‑Märkte teilzuhaben. Entscheidend für den Anlageerfolg sind dabei nicht nur die generelle Marktentwicklung, sondern vor allem die Auswahl des richtigen Fonds‑Typs (breit gestreute Indexfonds vs. aktiv gemanagte Spezialfonds), die Kostenstruktur, das Fondsvolumen sowie die Übereinstimmung mit persönlichen Anlagezielen und der steuerlichen Situation.
Praktisch heißt das: Definieren Sie zunächst Anlagehorizont, Renditeerwartung und Risikotoleranz. Für langfristige Kernpositionen eignen sich in der Regel breit gestreute, kostengünstige ETFs oder Indexfonds als „Core“ im Depot; sektorale, thematische oder aktiv gemanagte Fonds können als Satelliten ergänzen, wenn Sie von bestimmten Trends oder Management‑Skills überzeugt sind. Achten Sie bei der Auswahl konsequent auf Total Expense Ratio, Tracking Error (bei ETFs), Fondengröße, Handelsliquidität und die Transparenz der Anlagestrategie.
Kosten und Steuern wirken über lange Zeiträume stark performancebestimmend — niedrige Gebühren sind deshalb ein wichtiger Hebel. Gleichwohl kann ein gut geführter aktiv gemanagter Fonds in bestimmten Marktphasen Mehrwert liefern; prüfen Sie dafür konsequent die risikoadjustierte Langfristperformance (z. B. Sharpe, Alpha) sowie die Kontinuität des Managements. Vergessen Sie auch nicht praktische Aspekte wie Handelskosten, Spreads sowie mögliche Währungseffekte und die steuerliche Behandlung in Ihrem Wohnsitzland.
Disziplin beim Investieren zahlt sich aus: Regelmäßiges Sparen (Sparpläne), Rebalancing nach einem vorher definierten Plan und eine klare Diversifikationsstrategie reduzieren Timing‑Risiken und emotionale Fehlentscheidungen. Vermeiden Sie typische Fehler wie Fokus auf kurzfristige Performance, Überkonzentration und das Vernachlässigen von Gebühren und Steuern.
Wenn Sie unsicher sind, welche Fondskombination zu Ihrer persönlichen Situation passt, holen Sie fachkundige Beratung ein — insbesondere für steuerliche Fragestellungen oder die Erstellung eines individuellen Anlageplans. Eine fundierte Auswahl basierend auf den zuvor beschriebenen Kriterien sowie ein diszipliniertes, langfristiges Vorgehen erhöhen deutlich die Wahrscheinlichkeit, dass ein US‑Aktienfonds einen wertvollen Baustein in Ihrem Portfolio darstellt.